Spezialhunde

Grundsätzlich wird eine duale Verwendung der Diensthunde angestrebt. Das bedeutet, dass ein Schutzhund bei einer entsprechenden Veranlagung auch als Spezialhund ausgebildet wird.

Vor der Ausbildung zum Spezialhund wird im Rahmen einer Spezialhundüberprüfung, beim Zentralen Diensthundwesen Niedersachsen (ZDHW), das Umweltverhalten, die Ausdauer, die Triebbelastbarkeit, die Beutetriebstärke und das soziale Verhalten des Diensthundes überprüft. Diese Merkmale müssen auch unter schwierigen Bedingungen noch positiv ausgeprägt sein.

Die anschließende Ausbildung zum Spezialhund erfolgt zentral beim ZDHW und kann bis zu elf Wochen dauern. Während des Lehrgangs lernt der Hund auf spielerische Weise, die jeweiligen Stoffe aufzuspüren und anzuzeigen. Der Hund selbst kommt mit den Stoffen nicht in Berührung.

Nach der Ausbildung werden sie als

· Rauschgiftspürhund,

· Banknotenspürhund,

· Sprengstoffspürhund,

· Leichensuch- und Blutspürhund,

· Brandmittelspürhund,

· Datenträgerspürhund und

· Personenspürhund

eingesetzt.


Die Spezialhunde im Detail

Rauschgiftspürhund (RSH) Der RSH wird zum Aufspüren und Anzeigen von polizeilich relevanten Betäubungsmitteln (z.B. Heroin, Kokain, Amphetamine) ausgebildet. Dabei stellen die skurrilen Verstecke und Verpackungen für die Hunde kein Problem dar. Die Hunde können selbst Rückstände von Betäubungsmitteln feststellen, die für das menschliche Auge längst nicht mehr sichtbar sind.

Die häufigsten Einsatzgebiete sind PKW- und Wohnungsdurchsuchungen.

Banknotenspürhunde (BNSH)

Der BNSH kann neue wie alte Banknoten, aber auch Falschgeld aufspüren und anzeigen. Er ist eine große Hilfe bei der Suche nach „Dealgeld“ und für das

Auffinden von Lagern von „Schwarz“- oder Falschgeld. Jeder Banknotenspürhund ist gleichzeitig auch ein Rauschgiftspürhund.

Sprengstoffspürhunde (SSH)

Sprengstoffspürhunde sind heute so wichtig wie nie zuvor. Noch nie war weltweit die Nachfrage nach Sprengstoffspürhunden so groß wie in unserer heutigen Zeit. Der Einsatz von Sprengstoffspürhunden ist überall dort notwendig, wo ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht und Durchsuchungen nur rein optisch durchgeführt werden können. Ihre Ausbildung erfolgt an gewerblichen und militärischen Sprengstoffen, an Selbstlaboraten sowie an Waffen und Munition. Sie werden bei Durchsuchungen mit erhöhtem Sicherheitsrisiko sowie zur Tatwaffen- und Munitionssuche eingesetzt. Diese Hunde verdienen im Vergleich zu anderen materialbezogenen Spürhunden eine besondere Beachtung, da vom richtigen Einsatz dieser Hunde oftmals Menschenleben abhängen. Sprengstoffspürhunde spüren dank ihres ausgeprägten Geruchssinns auch dort Sprengstoff auf, wo wir Menschen aufgrund nicht vergleichbarer technischer Sprengstoffdetektionssysteme nicht dazu in der Lage sind. Kein technisches oder elektronisches Gerät besitzt nur annähernd das Leistungsvermögen und die Zuverlässigkeit einer Hundenase.

Leichensuch- und Blutspürhunde (LSH)

Der LBSH leistet wertvolle Arbeit bei der Klärung von Kapitalverbrechen und bei der Suche von Vermissten. Die Hunde schnüffeln nach mit Leichen- und Blutgeruch behafteten Gegenständen oder Orten. Die Hunde sind in der Lage selbst in Beton eingeschlossene Leichenteile zu erschnüffeln. Dabei ist es unerheblich, in welchem Verwesungsstadium sich die Leichenteile befinden. Sie können selbst in Flüssen oder Seen Verwesungsgerüche wahrnehmen. Die Suche erfolgt dann vom Ufer oder vom Boot aus. Weiterhin ist es auch möglich den Kofferraum eines Fahrzeuges, in dem eine Leiche transportiert wurde, einwandfrei zu identifizieren, auch wenn dieser nach dem Transport gründlich gereinigt wurde. Dabei ist die benötigte Menge an Rückständen minimal und oft für das menschliche Auge absolut unersichtlich.

Brandmittelspürhunde (BSH)

Diese Hunde werden ausgebildet, um Brandstellen nach eventuell verwendeten Brandbeschleunigern abzusuchen. Sie sind speziell darauf trainiert, an erkalteten Brandorten Restmengen brennbarer Flüssigkeiten aufzuspüren und anzuzeigen. So kann eine Brandstiftung ausgeschlossen oder aber bestätigt werden. Brandmittelspürhunde sind aufgrund ihres hochempfindlichen Geruchssinns in der Lage, noch nach Tagen abgedampfte oder auch kleinste Restmengen brennbarer Flüssigkeiten im Brandschutt zu erkennen. Die Spezialhunde haben eine besondere Ausstattung, um von schädlichen Rückständen der Brandstelle dekontaminiert werden zu können. Sie können bei allen Arten der Brandermittlung vom Klein- bis Großbrand eingesetzt werden und unterstützen die Ermittler auch dadurch, dass sie den Brandort besonders schnell und effektiv absuchen können.

Datenträgerspürhunde (DTSH)

Diese Spezialhunde können verschiedene Arten von Datenträgern (wie z.B. SIM-Karten, Festplatten, USB-Sticks etc.) aufspüren und anzeigen. Dabei schnüffelt der Diensthund nach bestimmten Chemikalien, die in den Datenträgern verarbeitet sind. Eingesetzt werden die Hunde beispielsweise im Bereich der Kinderpornografie, des sexuellen Missbrauchs von Kindern, aber auch bei Tötungsdelikten und organisierter Kriminalität. Eigentlich überall, wo ein Datenträger eine Rolle spielen könnte.

Reiter- und Diensthundführerstaffel

Am Welfenplatz 1a
30161 Hannover
Tel.: 0511 109-1903
Fax: 0511 109-1910


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